Manchester: Eine Stadt – Sechs Flüge

Eine Stadt – sechs Flüge. Klingt nach einem Reisebericht nach Australien –  kann aber auch „einfach nur“ die Britische Fußball-Hochburg Manchester sein. Dazu eine kleine Anekdote vorab:

Um meinem Freund – begeisterter Fußballfan – seinen Herzenswunsch zu erfüllen, den spanischen Fußball-Trainer Pep Guardiola live in Manchester zu sehen, kam ich – Anwärterin auf den Girlfriend of the Year Award – zu dem Entschluss, dass sich so ein Stadionbesuch ideal mit einem Städtetrip kombinieren und als Weihnachtsgeschenk verpacken lässt. Also hieß es für uns im April: Ab nach Manchester!

Blöd nur, dass die Briten, zwei Wochen vor Reiseantritt, den gesamten Premier-League Plan auf den Kopf stellten– gut für die Champions-League – schlecht für unsere Reiseplanung. Dazu kam, dass wir den Customer Service von Ryanair kannten und wussten dass man es zum Eigenwohl um alles in der Welt vermeiden sollte, jemals in einem Ryanair Customer-Service-Chat zu landen. Unserer Hotel war da leider nicht kulanter: da wir bei der Buchung auf die klassischen 7€ Stornierungsgebühr (Ja, man spart nicht immer an den richtigen Ecken) verzichtet haben, war die Umbuchung ebenfalls unmöglich und unsere gebuchte Nacht im Urban Design-Hotel für die Katz! Zusammengefasst: Neue Flüge mussten her – natürlich wieder mit Ryanair, obwohl die 9,99€ Angebote komischerweise nie dann verfügbar sind wenn man sie mal braucht – und unser nobler Weihnachtsgeschenk-Fünf-Sterne-Bunker wurde gegen ein süßes Apart-Hotel eingetauscht. Doch all diese Komplikationen, über die wir uns Tage vorher den Kopf zerbrachen und die uns unzählige Stunden in Telefon-Warteschleifen kosteten, waren wie vergessen als wir nach einem 5:0 Sieg gegen Swansea City den heiligen Rasen betreten durften, um wildfremden Menschen in den Armen zu liegen und die Meisterschaft von Manchester City zu feiern. Ich würde sagen dieses Jahr stand es schon im April fest: the Award for the Girlfriend of the Year goes to  … 😉

Doch Fußball ist nicht das Einzige was Manchester zu bieten hat … ich sag nur #foodheaven! Denn wer sagt die Engländer hätten keine Ess-Kultur, der hat erstens sowieso keine Ahnung, und war zweitens wahrscheinlich noch nie in Manchester!

Das Stadtbild der Britischen Metropole strotzt nur so von Restaurants, Pubs und Cafés. Generell, wird der Kaffee-Konsum in Manchester groß geschrieben (da denkt man die Briten zelebrieren ausschließlich ihren royalen Tee…): ob Hauptstraßen oder kleine Nebengässchen, die Stadt ist nahezu überflutet von coolen, individuell gestalteten Kaffee-Hotspots und der to-go-Becher in der Hand gilt als must-have-Accessoire für jedes Britische Outfit. Man wird mitgerissen von der Lässigkeit, dem Underground-Street-Art Dasein und dem Hipster-Café-Lifestyle. Dazu kommen die ausgefallensten Restaurants, die modernsten System-Gastros und die neuesten Food-Trends. Allgemein wirkt Manchester wie eine Mischung aus alt und neu. Moderne Architektur vor einer klassischen Altstadt-Kulisse – und das alles gepaart mit dem sexiest-accent-alive: Welcome to Manchester!

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Generell steht fest: Manchester ist eine Fußgängerstadt! Das gilt natürlich hauptsächlich für die Innenstadt und die herumliegenden Bezirke – reicht aber dennoch um sich die Fahrt in einem schicken Britischen Taxi oder der berühmten Englischen Tube für den nächsten Trip nach London aufzuheben. Auch mein neu-gewonnener Lieblings-Stadtteil – das “Northern Quarter” – ist nur einen Katzensprung vom Stadtzentrum entfernt – und wenn wir schon beim Northern Quarter sind …

 

Northern Quarter

Das Northern Quarter breitet sich rund um die Oldham Street aus und gilt als creative hub für Künstler, Denker und Studenten – aber auch für Genießer und Bewunderer des urbanen Lebensgefühls. Hier bekommt der bekannte Britische “Underground Lifestyle” eine ganz andere Dimension und wird von kreativen Köpfen auf die lässigste Art und Weise vorgelebt. Hip & artsy, dirty & grungy und dennoch mega cool & unglaublich inspirierend  – und das mit allem was dazu gehört: Kaffees, Bars, Pubs, Galerien, Streetart-Gassen und süße Vintage-Läden, die den “einzigartigen” Britischen Kleidungsstil verkörpern (…ob der Begriff “Stil” hier angebracht ist, ist eine andere Frage). Zusammengefasst: I heart Norther Quarter – und wenn ihr euch mal zufällig dorthin verlaufen solltet, wisst ihr auch schnell wieso.

Fig & Sparrow 

Für alle Liebhaber der schönen aber auch gegebenenfalls Überflüssigen Dinge (ich rede von dem vierten Scandinavian-Design Bildband, Avocado-Kochbuch oder homemade Duft-Kerzen) ist “fig&sparrow – lifestyle & coffee bar” genau das Richtige. Wie der Name verrät gibt es hier, neben süßen Mitbringsel und Design-Accessoirs, einen super Kaffee und schmackhafte Süßigkeiten.

Federal Cafe & Bar 

Einer meiner Lieblings-spots zum Frühstücken – von Klassikern wir Bacon and Eggs bis hin zu Superfood Smoothie-Bowls oder angesagten Avocado-Toasts – hier ist für jeden was dabei!

Almost famous 

Wer Lust auf eine schnell Zeitreise ins New York der 90er Jahre hat, der besucht den angesagten Burger-Laden “Almost famous”. Hier gibt es neben Soulfood der Extraklasse, ein einzigartiges Interior-Design Konzept nach dem Motto American Dinner meets classic Pin-up-Kult. Bedeutet: nicht nur die Burger sind hier #instgrammable! Meine Empfehlung: Famous Burger oder Hot AF wing – auf die Fritten kann man meiner Meinung nach verzichten.

The Northern Quarter Restaurant & Bar 

Direkt neben “Almost famous” und amerikanischer Pop-Kultur, wartet das “The Northern Quarter Restaurant & Bar” und zeigt was die Britische Gourmet-Küche zu bieten hat. Die überschaubare Karte enthält Steaks und Fisch-Gerichte, aber auch ein Express Lunch-Menü mit zwei oder drei Gängen für erschwingliche Preise.

Afflecks

Angesagte Cafés und coole Underground Bars sind nicht alles, denn auch aus Sicht einer leidenschaftlichen Shopping-Queen hat das Northern Quarter einiges zu bieten. Das verrückt-liebenswerte “Afflecks” ist alleine schon wegen seiner einzigartigen Mosaik-Fassade ein absoluter Hingucker. Im Innere findet man, über fünf Ebenen verteilt, alles was man braucht oder eben genau das, was man nicht braucht: von alten Schallplatten, skurrilen Souvenirs und Deko-Artikeln, über Designer-Mode, passend zum Britischen Kleidungsstil – hier kommt jeder der gerne stöbert auf seine Kosten!

 

Manchester City Centre – Around Piccadilly

Kettlebell Kitchen 

Ein Eldorado für Fitness-Freaks und Ernährung-Fanatiker: Kettlebell Kitchen bietet gesunde Fitness-Gerichte, Getränke und Sport-Supplements mit ausgewiesenen Nähwerten.

Zizzi 

Für wen es heißt: “Carbs don’t count on vacation”, der besucht die Italienische Restaurant-Kette “Zizzi – individually Italian”. Wie der Name bereits verrät, wird Individualität hier groß geschrieben. Statt Ketten-Atmosphäre, herrscht ein authentisches Italienisches Restaurant-Klima, mit charmantem Personal und einem gemütlichem Interior-Look. Unbedingt probieren: Bufala Caprese, Pizza Rustica und Salted Caramel Chocolate Brownie.

King Street Townhouse 

Wer’s dann doch gerne mal ein bisschen Luxuriöser hat, der besucht die Dachterrasse des Kind Street Townhouse. Neben leckeren Long-drinks genießt man hier einen einzigartigen Blick auf Manchester’s Town Hall. Hotelgäste können sich nebenbei im Infinity Pool der Dachterrasse abkühlen und damit dem Citytrip ein #instagrammable Upgrade verschaffen.

 

Quick Facts
  • Egal ob Premier-League Fan oder nicht, ein Britisches Fußbball-Spiel hat definitiv seine Reize und ist nicht nur aus sportlicher Sicht ein einmaliges Erlebnis. Die Stadionatmosphäre in England ist unschlagbar: Trikots und Schals soweit das Auge reicht. Doch nicht nur modisch zeigen die Fans was sie drauf haben: In England hat jeder Spieler der Mannschaft sein eigenes Lied – ein aktueller Charts-Hit wird individuell auf die Spieler angepasst und samt Tanz-Choreographie von der gesamten Fan-Meute performed. Tickets bekommt man am Besten direkt über die Seite der Fußball-Clubs – Preise variieren je nach Spiel und Kategorie.
  • Dass die Deutschen als Zugpferd von Europa gelten, hat sich mittlerweile durch die Politik und Medien so in unseren Köpfen verfestigt, dass es immer wieder eine erschreckende Überraschung ist, wenn man auf Reisen realisiert, dass wir Deutsche Alles-Können, in mancher Hinsicht doch ganz schön hinterherhinken. Im Vergleich zu den Briten, in Sachen Technik: freies W-Lan in den Städten und USB- und Induktion-Ladestationen an Bahnhöfen und Bushaltestellen (Selbst mein ein Jahr altes iPhone war für die Induktion-Ladefunktion zu alt!!!) sind nur einige Beispiele, die hier zur Standard-Ausstattung gehören.
  • Im Vergleich zu anderen Britischen Metropolen, ist Manchester ein absoluter Schnapper! Hotel- und Restaurant-Preise liegen hier größtenteils unter den Deutschen Großstadt-Preisen – also ein Grund mehr für einen Städtetrip nach Manchester!
  • Obwohl wir kurzfristig unsere Übernachtungspläne umwerfen mussten und letztendlich statt gebuchten fünf Sterne Luxus, ein Apart-Hotel im Zentrum bekamen, war von Degradierung keine Spur zu sehen. Das Staycity Aparthotel Manchester Piccadilly ist nicht nur zentral gelegen, cool eingerichtet und hat schöne große Zimmer – hier wird auch das Preis-Leistungs-Verhältnis groß geschrieben! Wer also ein schönes, zentrales und junges Hotel (oder auch Apartment) in Manchester sucht, und mehr Wert auf Preis-Leistung statt Luxus und Zimmer-Service legt, der ist hier genau richtig!

 

Madrid – Olé

Sombrero, Guacamole, la playa und Olé – da hören die Spanischkenntnisse dann auch schon wieder auf. Aber immerhin! Für’s la vida loca im capital de Espana reicht‘s allemal. Und damit: Willkommen in Madrid!

Wie man es von einer pulsierenden Metropole mit spanischem Regierungssitz erwartet, bestimmt das „Gehetze“ den ersten Eindruck der Großstadt. Den „big city hustle“ gibt es eben nicht nur im Big Apple! Auch in Madrid wird das Stadtbild von gestressten Passanten, überfüllten U-Bahnen und schicken Geschäftsleuten bestimmt. Ob man sich zur Prime Shopping time durch die Geschäfte kämpft, von einem wild-hupenden Taxifahrer durch die Stadt gefahren wird oder der überfüllte Bus zum dritten Mal nicht an einer Station halten konnte – das alles gehört zum Alltag eines spanischen Großstadtlebens. Und eben dieses spielt sich vor einer der schönsten Kulissen des Landes ab. In Madrid haust eben nicht nur die Royale Familie wie Könige: herrschaftliche Wohnhäuser, renommierte Parkanlagen und mit Stuck besetzte Räume geben der Hauptstadt ihren königlichen Glanz. Gepaart mit kleinen Gassen und süßen Lokalen entsteht eine authentische und einladende Atmosphäre, die Madrid nicht nur für Architekturfans zu einem attraktiven Reiseziel macht.

Da ich für ein Auslandssemester die pulsierende Hauptstadt vier Monate lang meinen Wohnsitz nennen durfte, konnte ich hinter die Royale Fassade blicken und traf trotz Großstadtrubel auf jede Menge versteckte Ruheoasen. Ich konnte erkennen dass das Genießen und das Leben im madrilenischen Alltagsleben einen anderen Stellenwert hat, als ich es von Zuhause kannte. Da ist es nichts Außergewöhnliches zum Mittagessen ein gemütliches Glas Rotwein zu trinken – und wenn dann auf einmal die halbe Flasche leer ist, dann ist das auch nur halb so schlimm. Generell wird das Ausgehen in Madrid groß geschrieben. Eigentlich nicht nur groß, sondern fett und kursiv und unterstrichen und markiert, denn um’s Ausgehen kommt man einfach nicht herum. Man trifft sich auf einen Cafe con Leche, verabredet sich zum Mittagessen, hat ein gemeinsames Cena oder genießt die unterschiedlichsten Variationen von Schinken in Madrid’s typischen Jamon-bars. Zur späteren und damit meine ich vieeeeeel späteren Stunde zieht man dann weiter in Bars oder Clubs. Nach dem ein oder anderen Glas Tinto de Verano bleibt bei klassischer Flamenco-Musik oder in hippen Großraumdiskos kein Tanzbein verschont.

Wie bereits gesagt, sind die Spanischen Ausgehzeiten für uns Deutsche unmenschlich. So braucht man sich vor 1 Uhr gar nicht erst in einem Club blicken lassen. Doch nicht nur abends ticken die Uhren in Spanien anders: Mittag isst man um 3, Abend um 9 und dass man nachmittags Zeit für ein 2 Stündiges Schläfchen hat steht natürlich auch außer Frage.

Also, jede Menge Unterschiede an die ich mich erst einmal gewöhnen musste – die ich aber auch sehr schnell lieben lernte.

Auch kulinarisch hat Madrid ganz schön was zu bieten. Süße Café’s, gemütliche Tavernen, schicke Restaurants und beeindruckende Markthallen. Typische Köstlichkeiten, traditionelle Feste, klassische Bräuche und besondere Getränke. Faszinierende Architektur, pulsierende Stadtteile und schöne Einkaufsmöglichkeiten. Das alles ist Madrid. Und natürlich die immer wiederkommende Frage: Athlético oder Real?

Eine Liste meiner Favoriten & Highlights folgt #comingsoon